Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit heißt, ganz bewusst und wach – Moment für Moment – das wahrzunehmen, was ist. In der inneren Achtsamkeit bist du Beobachterin/ Beobachter.
Du beobachtest die Empfindungen deines Körpers (Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Tasten), deine Gefühle, deine Stimmungen, deine Gedanken und deine inneren Bilder.
Dabei nimmst du die innere Haltung des Wohlwollens, der wert- und urteilsfreien Akzeptanz, des Sich-Gewahr-Werdens und des Nicht-Ändern-Wollens ein.
Dein Geist ist ein gegenwärtiger, gesammelter und gleichmütiger Anfängergeist.

Was sind die
Grundpfeiler
der Achtsamkeit?
Geduld
Mitgefühl
Offenheit
Anfängergeist
Akzeptanz
Mut
Vertrauen
Loslassen
Fürsorge
Liebe
Wie kannst du Achtsamkeit entwickeln?
Schätze als Erstes ein, wie achtsam du selbst bist. Das kannst du immer wieder machen, um zu beobachten, wie sich deine Achtsamkeit entwickelt.
Ich übe mich in der fokussierten und weiten Achtsamkeit:
Konzentration auf einen bestimmten Gedanken, einen Gegenstand, eine Situation, ein Gefühl, den Atem oder ein Mantra. „Fokussiere auf …!“ [Fokus]
Konzentration auf das Bewusstsein.
„Nimm wahr, was immer sich zeigt!“ [Weite]
Ich übe mich in der nach innen und nach außen gerichteten Achtsamkeit:
Konzentration auf meine Körperempfindungen, Gedanken, Gefühle, Bilder und Erinnerungen.
„Fokussiere auf dein Inneres!“ [Innen]Konzentration auf meine Umgebung.
„Nimm deine Umgebung ganz bewusst wahr! Was hörst, riechst, schmeckst, siehst und spürst du?“ [Außen]
Ich praktiziere formelle und informelle Achtsamkeitsübungen:
Die Aufmerksamkeit gezielt über einen festgelegten Zeitraum auf etwas fokussieren.
„Ich meditiere jetzt!“ [Formell]Eine Übung in eine Alltagshandlung integrieren – den Autopiloten bewusst abschalten.
„Ich spüle achtsam!“ [Informell]
Was für mögliche Auswirkungen hat eine Achtsamkeitspraxis?
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, dann erkennst du, dass nicht du dein Gefühl bist, sondern, dass dein Gefühl lediglich in dir existiert. Du bist nicht dein Gefühl. Du akzeptierst dein Gefühl.
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, reduziert sich dein Stressniveau (s. MBSR-Programme, Mindfulness-Based Stress Reduktion, 1979, Jon Kabat-Zinn, Massachusetts – seit 1993 wird das Programm auch in Deutschland als Intervention für chronische Störungen und Probleme eingesetzt – auch in der Schmerztherapie).
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, erkennst du deine eigenen Grenzen. Sie hilft dir bei dem Setzen deiner Grenzen und fördert deine Gesundheit. Du wirst freundlicher und gütiger mit dir selbst, da du deine Aufmerksamkeit auf dich selbst lenkst.
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, veränderst du deine Gehirnfunktion und stärkst deine Immunabwehr (Neuroplastizität).
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, gewinnst du ein tieferes Verständnis für dich selbst und für das Leben und du bist so zu einer inneren Ruhe und Klarheit fähig.
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, findest du zu einem stimmigen Lebensstil – du schenkst deinem Körper und deiner Innenwelt mehr Raum und Aufmerksamkeit, was gesundheitsfördern ist.
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, erkennst du dein ICH als das SELBST und als deine INNERE BEOBACHTERIN/ deinen INNEREN BEOBACHTER (Zeuginnenbewusstsein/ Zeugenbewusstsein; Einsichtsmeditationen/ Vipassana-Meditation)
Wenn du dich in Achtsamkeit übst, verändert sich die Beziehung zu dir selbst, zu anderen Menschen und zu deiner Umwelt. Du fokussierst zu dem was ist und entfernst dich, von dem, was sein sollte. Es öffnet sich ein Raum, in dem Wachstum und Entwicklung entstehen kann.